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Zoll Schweiz: Pakete aus DE bestellen – Die aktuelle MWST & Wertfreigrenze (CHF 150)

  • Autorenbild: Christian Henß
    Christian Henß
  • vor 4 Tagen
  • 11 Min. Lesezeit

Die Einfuhr von Paketen aus Deutschland in die Schweiz ist komplexer geworden, insbesondere durch die Änderungen bei den Mehrwertsteuervorschriften und die bevorstehende Anpassung der Wertfreigrenze. Viele Konsumenten stehen vor der Herausforderung, unerwartete Kosten zu vermeiden und gleichzeitig die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Eine klare Orientierung in diesem regulatorischen Umfeld ist entscheidend, um deine Bestellungen aus Deutschland sowohl gesetzeskonform als auch kosteneffizient abzuwickeln.


Besonders wichtig sind dabei folgende Aspekte: Die neue Grenze von CHF 150 bedeutet, dass fast alle Online-Käufe nun der Einfuhr-MWST unterliegen und eine präzise Vorkalkulation erfordern. Die korrekte Berechnung der schweizerischen Mehrwertsteuer wird zum zentralen Faktor beim Import und entwickelt sich schnell zur Kostenfalle, wenn du die Mechanismen nicht verstehst. Transparenz ist nötig, um den Unterschied zwischen deutscher und schweizerischer MWST zu erkennen und Doppelbesteuerung zu vermeiden. Das BAZG überwacht sensible Warenströme engmaschig, weshalb ehrliche Deklarationen zwingend erforderlich sind. Gleichzeitig kannst du digitale Abwicklungsmöglichkeiten nutzen, denn moderne Versandanbieter erleichtern dir die Zollanmeldung und Mehrwertsteuerabfuhr erheblich.


Die Freude über ein neues Paket aus Deutschland kann schnell zur bösen Überraschung werden, wenn unerwartete Kosten beim Zoll Schweiz anfallen. Seit der Anpassung der Einfuhrbestimmungen ist die Bestellung von Waren über die Grenze deutlich komplizierter, denn die Spielregeln für Mehrwertsteuer und Wertfreigrenze haben sich drastisch verschoben. Was früher unkompliziert war, erfordert heute ein fundiertes Verständnis der aktuellen Regelungen.


Genau hier setzt dieser Leitfaden an: Wir klären die aktuelle Lage, insbesondere seit die Zollfreigrenze auf CHF 150 angepasst wurde. Du erfährst, wie du die Schweizer Einfuhr-MWST korrekt kalkulierst, Doppelbesteuerung vermeidest und welche Vorgaben das BAZG heute anwendet, damit deine nächsten Lieferungen aus Deutschland transparent und kosteneffizient bleiben. Darüber hinaus zeigen wir dir praktische Strategien, um die häufigsten Fallstricke zu umgehen und deine Wareneinfuhr optimal zu planen.


Lass uns einen detaillierten Blick darauf werfen, wie du zukünftig Pakete zollfrei einführst oder zumindest die Abgaben präzise vorausberechnest. Dieses Wissen wird dir helfen, nicht nur Geld zu sparen, sondern auch Zeit und Nerven bei der Abwicklung deiner Deutschland-Bestellungen.


Die grenzüberschreitende Bestellung von Gütern aus Deutschland in die Schweiz unterliegt ständigen regulatorischen Anpassungen, die für Konsumenten und Händler gleichermassen relevant sind. Der Schlüssel zur Vermeidung unerwarteter Kosten und Verzögerungen liegt im tiefen Verständnis der Zoll Schweiz-Bestimmungen, insbesondere im Hinblick auf die Umsatzsteuer und die Wertfreigrenzen. Diese Regelungen beeinflussen nicht nur deine persönlichen Einkäufe, sondern auch die Preisgestaltung und Wettbewerbsfähigkeit der Anbieter.


Derzeit gilt für viele Kleinsendungen noch eine de-facto Zollfreigrenze Schweiz von CHF 65. Dies ändert sich jedoch grundlegend. Die wichtigste Information für alle, die regelmässig Pakete packen lassen oder bestellen, betrifft die bevorstehende Absenkung der sogenannten Bagatellgrenze für die Einfuhr-Mehrwertsteuer. Aktuell ist die geplante Herabsetzung der Wertfreigrenze Schweiz auf CHF 150 ein zentrales Thema. Dies bedeutet, dass Sendungen bis zu diesem Wert nicht nur zollfrei sind, sondern zukünftig auch von der Erhebung der Einfuhr-MWST befreit bleiben sollen. Bisher lag dieser Schwellenwert für die MWST-Befreiung niedriger beziehungsweise die Handhabung war komplizierter und führte häufig zu Verwirrung bei Konsumenten.


Es ist entscheidend, die Unterscheidung zwischen Zollabgaben und der Mehrwertsteuer Schweiz (Einfuhr-MWST) zu verstehen. Während Zollabgaben erst ab höheren Werten fällig werden, wird die Einfuhr-MWST seit längerem bereits bei kleinsten Sendungen erhoben, wenn der Händler diese nicht bereits im Zielland (Deutschland) über das Post- oder Kuriersystem vorab deklariert hat. Die neue Regelung soll die administrative Vereinfachung für dich als Konsument verbessern, wenn du aus Deutschland bestellst (Stichwort Zoll Schweiz Deutschland), indem sie die Abwicklung der Einfuhr-MWST standardisiert, sobald die Grenze von CHF 150 überschritten wird. Wer Waren über diesem Wert bestellt, muss zwingend mit zusätzlichen Kosten rechnen, die sich schnell summieren können.


Interessanterweise variiert die Handhabung der Wertfreigrenze je nach Warengruppe. Während bei den meisten Konsumgütern die CHF 150-Grenze greift, gelten für bestimmte sensible Produktkategorien – wie Tabakwaren, Alkohol oder Arzneimittel – deutlich strengere Vorschriften. Diese Waren unterliegen oft schon bei wesentlich geringeren Werten der Besteuerung oder sind gänzlich von der vereinfachten Einfuhr ausgeschlossen. Für dich bedeutet das, dass du vor jeder Bestellung prüfen solltest, ob deine gewünschten Produkte unter Sonderregelungen fallen.


Die korrekte Abrechnung der Mehrwertsteuer Schweiz ist der häufigste Stolperstein für Besteller aus Deutschland. Die Methode der Abrechnung hängt davon ab, ob der deutsche Händler am Kleinmengenschema (KMU-Regelung) teilnimmt oder nicht. Dieses System wurde entwickelt, um den grenzüberschreitenden Handel zu vereinfachen, kann aber auch zu Unklarheiten führen, wenn du nicht weisst, welches Szenario auf deinen Kauf zutrifft.


Wenn der deutsche Shop die Schweizer Einfuhr-MWST (aktuell 8,1% oder reduzierter Satz) direkt an der Kasse berechnet und deklariert, entfällt die Nachversteuerung bei der Ankunft in der Schweiz. Dies wird als "Verbringung im Versandhandel" abgewickelt. Für dich als Empfänger bedeutet dies: Die Kosten auf der Rechnung sind die Endkosten, da keine weiteren Gebühren des Transporteurs oder des BAZG (Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit) im Nachhinein anfallen. Du zahlst also an der Kasse alles, was fällig ist, und musst dich nicht mehr um zusätzliche Abgaben kümmern.


Dieses Modell bietet dir erhebliche Vorteile in Bezug auf Transparenz und Planbarkeit. Du siehst bereits beim Checkout, welche Gesamtkosten auf dich zukommen, und vermeidest unangenehme Überraschungen bei der Zustellung. Viele grössere Online-Händler aus Deutschland haben diese Methode bereits implementiert, da sie auch ihre eigene Logistik vereinfacht und Kundenbeschwerden reduziert. Achte beim Kaufabschluss auf Hinweise wie "inkl. Schweizer MWST" oder "Verzollung durch Händler übernommen" – diese Formulierungen signalisieren, dass der Shop am Kleinmengenschema teilnimmt.


In diesem Fall wird die Ware zollrechtlich in die Schweiz importiert, aber die Abrechnung der Schweizer Mehrwertsteuer Schweiz erfolgt erst am Schweizer Zoll oder durch das beauftragte Logistikunternehmen (Post/Kurier). Hier kommen die Kosten für die Zollagentur des Dienstleisters hinzu – beispielsweise Postgebühren für die Vorlage beim Zoll Schweiz. Diese Gebühren können je nach Anbieter erheblich variieren und machen oft einen überraschend grossen Anteil der Gesamtkosten aus.


Die Berechnung ist wie folgt strukturiert: Zunächst wird der Warenwert plus Versandkosten addiert, um das gesamte steuerbare Volumen zu ermitteln. Danach wird dieser steuerbare Wert mit dem MWST-Satz multipliziert, um die einzubehaltende Einfuhr-MWST zu berechnen. Hinzu kommen die Zollabfertigungsgebühren des Transporteurs, die typischerweise zwischen CHF 12 und CHF 30 liegen, abhängig vom Dienstleister. Manche Kuriere verlangen sogar noch höhere Gebühren, insbesondere bei Express-Zustellungen oder komplizierten Deklarationen.


Wenn du beispielsweise Waren im Wert von CHF 250 bestellst und der Händler die deutsche Mehrwertsteuer nicht erstattet hat, wird die Schweizer MWST auf diesen Betrag fällig. Nehmen wir an, du bestellst ein Elektronikgerät für CHF 250 inklusive Versandkosten von CHF 20. Der steuerbare Wert beträgt somit CHF 270. Bei einem MWST-Satz von 8,1% ergibt sich eine Einfuhr-MWST von etwa CHF 21,87. Zusätzlich berechnet die Post oder der Kurier eine Abfertigungsgebühr von beispielsweise CHF 16. Damit zahlst du insgesamt CHF 37,87 an zusätzlichen Kosten – ein erheblicher Aufschlag auf den ursprünglichen Kaufpreis, der dir möglicherweise nicht bewusst war.


Die Einhaltung der Einfuhrbestimmungen Schweiz erfordert also eine genaue Prüfung der Rechnung des deutschen Anbieters vor dem Kaufabschluss, um das richtige Szenario zu identifizieren. Kontaktiere im Zweifelsfall den Kundenservice des Shops und frage explizit nach, wie die Schweizer MWST gehandhabt wird. Eine Investition von wenigen Minuten in diese Recherche kann dir später erhebliche Kosten und Aufwand ersparen.


Die Wahl der Lieferadresse und des Logistikpartners beeinflusst direkt die Geschwindigkeit und die Kosten der Zollabwicklung. Es ist wichtig zu wissen, dass die Zoll Schweiz eine klare Trennung zwischen Postsendungen und Kuriersendungen vorsieht, was sich im Handling der MWST niederschlägt. Diese Unterscheidung kann für dich den entscheidenden Unterschied zwischen einer reibungslosen Zustellung und einer kostspieligen Verzögerung bedeuten.


Die effektive Handelsbeziehung zwischen Deutschland und der Schweiz wird primär über die Schweizerische Post oder private Kuriere wie DHL, UPS oder FedEx abgewickelt. Die genannten Logistiker übernehmen die Funktion des Zollagenten, was zwangsläufig zu Zusatzkosten führt, wenn die Waren nicht pflichtfrei sind. Jeder Anbieter hat dabei seine eigenen Gebührenstrukturen und Verfahren, die du kennen solltest, um eine informierte Entscheidung zu treffen.


Ein Konsument in Zürich bestellt ein Buch (CHF 45) und ein technisches Gerät (CHF 110) aus Berlin. Der Gesamtwarenwert beträgt CHF 155. Da dieser Wert die künftige Zollfreigrenze CHF 150 leicht übersteigt, fällt die Einfuhr-MWST an. Nehmen wir an, die Einfuhr-MWST beträgt circa CHF 12. Wenn die Schweizerische Post diesen Vorgang abwickelt, berechnet sie eine Servicegebühr (beispielsweise CHF 11,50 für die Vorlage beim Zoll Schweiz) zusätzlich zu den CHF 12 MWST. Du zahlst also effektiv CHF 23,50 an Gebühren und Steuern, obwohl der Betrag nur knapp über der Grenze liegt.


Dieser Fall illustriert eindrücklich, wie schnell sich kleine Überschreitungen der Wertfreigrenze finanziell bemerkbar machen. Die Kombination aus MWST und Servicegebühren kann bis zu 20% des ursprünglichen Warenwerts ausmachen – eine Kostensteigerung, die den vermeintlichen Preisvorteil einer Deutschland-Bestellung schnell zunichtemacht. Besonders ärgerlich wird es, wenn die Überschreitung der Grenze nur auf ungenauen Wechselkursberechnungen beruht oder wenn du die Versandkosten nicht im Vorfeld bedacht hast.


Beim Bestellen solltest du immer versuchen, den Warenwert exklusive Versandkosten präzise unter dem Schwellenwert zu halten, um die komplizierte und kostenintensive Nachversteuerung zu umgehen. Teile grössere Bestellungen gegebenenfalls auf mehrere Sendungen auf oder warte auf Aktionen, bei denen versandkostenfreie Lieferung angeboten wird. Manche Händler bieten auch die Möglichkeit, die Versandkosten separat zu fakturieren oder über einen längeren Versandzeitraum kostengünstiger zu versenden – Optionen, die dir helfen können, unter der kritischen Grenze zu bleiben.


Eine weitere strategische Überlegung betrifft die Wahl des Versanddienstleisters. Während die Schweizerische Post in der Regel die günstigsten Abfertigungsgebühren berechnet, sind Kurierdienste oft schneller und zuverlässiger. Wenn du auf Geschwindigkeit angewiesen bist – etwa bei zeitkritischen Geschenken oder dringend benötigten Ersatzteilen – kann sich die höhere Gebühr eines Kurierdienstes durchaus lohnen. Bedenke jedoch, dass manche Kuriere Zusatzgebühren für die Zollabwicklung berechnen, die deutlich über den Standard-Sätzen der Post liegen können.


Eine wichtige Ausnahme in den Einfuhrbestimmungen Schweiz betrifft persönliche Gebrauchsgegenstände. Dies sind Gegenstände, die nachweislich schon in deinem Besitz waren und die du nach einem Aufenthalt im Ausland wieder in die Schweiz einführst und weiter nutzt. Diese Regelung ist besonders relevant für Personen, die längere Zeit im Ausland verbracht haben und nun zurückkehren.


Die Regeln hierzu sind streng: Zunächst muss die Dauer des Aufenthalts berücksichtigt werden. Der Besitz muss nachweislich während eines Aufenthalts von mindestens sechs Monaten im Ausland erworben worden sein. Dieser Nachweis kann durch Kaufbelege, Kontoauszüge oder andere Dokumente erbracht werden, die belegen, dass du die Gegenstände tatsächlich während deines Auslandsaufenthalts erworben und genutzt hast.


Zweitens ist der Verwendungszweck entscheidend: Die Gegenstände dienen deinem persönlichen Gebrauch oder deinem Haushalt und sind nicht für den Verkauf bestimmt. Das BAZG prüft genau, ob die Menge und Art der eingeführten Gegenstände dem persönlichen Bedarf entsprechen. Wenn du beispielsweise fünf identische Laptops einführst, wird dies als Handelsware eingestuft und entsprechend verzollt, selbst wenn du behauptest, alle persönlich zu nutzen.


Drittens besteht eine Meldepflicht: Obwohl die Gegenstände zollfrei sind, musst du sie beim Grenzübertritt oder bei der Postabfertigung aktiv beim BAZG deklarieren, um als zollfrei einführen deklariert zu werden. Ohne Deklaration werden sie als Neukauf betrachtet, was zur sofortigen Besteuerung führen kann. Diese Deklaration sollte sorgfältig und vollständig erfolgen, da Unstimmigkeiten oder fehlende Angaben zu Nachfragen oder sogar zur Einbehaltung der Sendung führen können.


Dies ist besonders relevant für Studierende oder Personen, die aus Deutschland zurück in die Schweiz ziehen. Der Nachweis des Eigentums – Kaufbelege, ältere Adressnachweise oder Fotos der Gegenstände aus der Zeit im Ausland – ist in diesen Fällen essenziell, um später Probleme mit dem Zoll Schweiz zu vermeiden. Erstelle am besten eine detaillierte Inventarliste aller Gegenstände, die du einführen möchtest, inklusive Kaufdatum, ungefährer Wert und Zustand. Diese Dokumentation erleichtert die Abwicklung am Zoll erheblich und reduziert das Risiko von Verzögerungen oder zusätzlichen Gebühren.


Darüber hinaus gibt es Sonderregelungen für Umzugsgut. Wenn du deinen Wohnsitz dauerhaft von Deutschland in die Schweiz verlegst, kannst du dein gesamtes Hab und Gut unter bestimmten Voraussetzungen zollfrei einführen. Voraussetzung ist, dass du die Gegenstände mindestens sechs Monate im Ausland genutzt hast und dass du deinen Wohnsitz tatsächlich in die Schweiz verlegst (nachweisbar durch Abmeldung in Deutschland und Anmeldung in der Schweiz). In solchen Fällen empfiehlt es sich, frühzeitig Kontakt mit dem BAZG aufzunehmen und die erforderlichen Unterlagen vorzubereiten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.


Die korrekte Vorbereitung solcher Deklarationen stellt sicher, dass die Einfuhrbestimmungen Schweiz eingehalten werden, ohne unnötige Abgaben zu leisten. Nutze die Online-Ressourcen des BAZG, die detaillierte Informationen und Formulare bereitstellen, oder ziehe in komplexen Fällen einen Zollagenten hinzu, der dich professionell unterstützen kann.


Neben dem Verständnis der allgemeinen Regelungen gibt es weitere praktische Aspekte, die du bei Bestellungen aus Deutschland beachten solltest. Diese können dir helfen, nicht nur Kosten zu sparen, sondern auch die Abwicklung erheblich zu beschleunigen.


Erstens ist die digitale Vorabmeldung ein zunehmend wichtiges Werkzeug. Viele moderne Versanddienstleister bieten mittlerweile Apps oder Online-Portale an, über die du deine Sendungen bereits vor Eintreffen in der Schweiz anmelden und die Zollabgaben elektronisch bezahlen kannst. Dies verkürzt die Bearbeitungszeit am Zoll und ermöglicht dir eine schnellere Zustellung. Die Schweizerische Post beispielsweise bietet mit ihrem "Quick-Zoll"-Service eine solche Lösung an, die dir Zeit und Aufwand spart.


Zweitens solltest du auf die korrekte Deklaration der Warenwerte achten. Manche Händler neigen dazu, den Warenwert auf der Zollerklärung niedriger anzugeben, um dir Kosten zu ersparen. Dies ist jedoch illegal und kann zu erheblichen Problemen führen. Das BAZG führt regelmässige Stichproben durch und vergleicht die deklarierten Werte mit den tatsächlichen Kaufpreisen. Bei Unstimmigkeiten drohen nicht nur Nachzahlungen, sondern auch Bussgelder und im schlimmsten Fall strafrechtliche Konsequenzen. Bestehe daher immer auf einer korrekten Deklaration, auch wenn dies höhere Kosten bedeutet.


Drittens lohnt sich ein Blick auf alternative Bezugsquellen. Während Deutschland traditionell ein beliebter Markt für Schweizer Konsumenten ist, bieten zunehmend auch Schweizer Händler wettbewerbsfähige Preise an, insbesondere wenn du die versteckten Kosten der Einfuhr berücksichtigst. Ein Preisvergleich, der auch die Zollkosten, MWST und Servicegebühren einbezieht, zeigt oft, dass lokale Anbieter gar nicht teurer sind – und du sparst dir den Aufwand der Zollabwicklung komplett.


Viertens ist die Kenntnis über verbotene und eingeschränkte Waren unerlässlich. Bestimmte Produktkategorien – wie Waffen, bestimmte Arzneimittel, geschützte Tier- und Pflanzenarten oder Fälschungen – dürfen gar nicht oder nur unter strengen Auflagen in die Schweiz eingeführt werden. Informiere dich vor jeder Bestellung beim BAZG oder auf der Website des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), ob deine gewünschten Produkte Einfuhrbeschränkungen unterliegen. Eine nicht bewilligte Einfuhr kann zur Beschlagnahmung der Ware und zu empfindlichen Strafen führen.


Schliesslich kann auch die Wahl des Zahlungsmittels einen Einfluss haben. Bei Zahlungen mit Kreditkarte werden oft Wechselkurse verwendet, die nicht optimal sind, was den effektiven Warenwert erhöhen und dich möglicherweise über die Wertfreigrenze bringen kann. Prüfe daher vor dem Kauf, welcher Wechselkurs angewendet wird, und wäge ab, ob alternative Zahlungsmethoden wie Überweisungen oder spezialisierte Zahlungsdienstleister wie Wise oder Revolut günstigere Konditionen bieten.


Die bevorstehende Anpassung der Wertfreigrenze Schweiz auf CHF 150 markiert einen Wendepunkt für alle, die regelmässig Waren aus Deutschland importieren. Der Schlüssel zur Kostenkontrolle liegt nun darin, den Gesamtwarenwert exakt unter diesem neuen Schwellenwert zu halten, um unnötige Nachversteuerungen und die damit verbundenen Logistikgebühren zu vermeiden. Diese Grenze bietet dir zwar mehr Spielraum als bisher, erfordert aber auch präzise Planung und Kalkulation.


Es ist unerlässlich, die Abrechnungsmethoden – ob der deutsche Händler das Kleinmengenschema nutzt oder nicht – klar zu identifizieren. Werden Schweizer Einfuhr-MWST und Zollkosten nicht direkt an der Kasse entrichtet, siehst du dich mit erheblichen Servicegebühren der Logistiker konfrontiert. Diese können den vermeintlichen Preisvorteil einer Deutschland-Bestellung schnell aufheben oder sogar ins Gegenteil verkehren. Achte daher bereits beim Kaufabschluss auf entsprechende Hinweise und frage im Zweifel aktiv nach.


Zudem erfordert die zollfreie Einfuhr von persönlichen Gebrauchsgegenständen immer eine proaktive Deklaration beim BAZG. Die korrekte Dokumentation und rechtzeitige Meldung sind dabei ebenso wichtig wie die Einhaltung der zeitlichen und inhaltlichen Voraussetzungen. Nur so kannst du sicherstellen, dass deine Gegenstände tatsächlich als persönliches Eigentum anerkannt werden und nicht nachträglich verzollt werden müssen.


Erfolgreiche grenzüberschreitende Bestellungen erfordern somit nicht nur ein Auge auf die Produktpreise, sondern vor allem ein tiefes Verständnis der aktuellen Zoll Schweiz-Prozesse, um regulatorische Hürden effizient und kostensparend zu meistern. In einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Handelslandschaft wird dieses Wissen zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil für dich als Konsument.


Blickst du in die Zukunft, zeichnen sich weitere Entwicklungen ab, die den grenzüberschreitenden Handel zwischen Deutschland und der Schweiz beeinflussen werden. Die zunehmende Digitalisierung der Zollabwicklung wird die Prozesse weiter vereinfachen und beschleunigen. Technologien wie Blockchain könnten künftig für noch mehr Transparenz und Sicherheit bei der Deklaration und Nachverfolgung von Sendungen sorgen. Gleichzeitig arbeiten die Behörden an engeren Kooperationen, um Betrug und Falschdeklarationen effektiver zu bekämpfen, was für ehrliche Konsumenten letztlich von Vorteil ist.


Die eigentliche Frage lautet nicht mehr, ob du diese Veränderungen zur Kenntnis nimmst, sondern wie strategisch du sie für dich nutzt. Wer die neuen Regelungen versteht, die digitalen Hilfsmittel einsetzt und seine Bestellungen sorgfältig plant, wird auch künftig von den Preisvorteilen und der Produktvielfalt des deutschen Marktes profitieren können – ohne dabei in kostspielige Fallen zu tappen. Die erfolgreiche Navigation durch das Schweizer Zollsystem wird damit zu einer wertvollen Kompetenz, die dir langfristig erhebliche Einsparungen und einen reibungsloseren Einkaufsprozess ermöglicht.



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