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Krankenversicherung Schweiz: Pflicht, Kosten & wichtige Fristen
Das Schweizer Gesundheitssystem funktioniert anders, als Sie es aus Deutschland oder Österreich kennen. Das Wichtigste vorweg: Die Grundversicherung (KVG) ist für alle Einwohner obligatorisch! Sie haben nach Ihrem Zuzug nur drei Monate Zeit, sich anzumelden. Handeln Sie also rasch. Wir erklären Ihnen auf dieser Seite die Grundlagen des Systems, die Kostenstruktur und worauf Sie als Neuzuzüger unbedingt achten müssen.
3
Monats
Frist
Sie müssen sich innerhalb von drei Monaten nach Ihrer Anmeldung bei der Gemeinde rückwirkend zum Zuzugsdatum bei einer Schweizer Krankenkasse anmelden.
Was passiert bei Versäumnis?
Verpassen Sie die Frist, weist Ihnen der Kanton eine Krankenkasse zu – oft zu einem ungünstigeren Tarif. Die Prämien müssen Sie ab dem Zuzugsdatum nachzahlen. Das kann teuer werden! Warten Sie also nicht.
2 SÄULEN
Zwei Säulen für Ihre Gesundheit: KVG und VVG
Für einen rundum abgesicherten Gesundheitsschutz in der Schweiz bilden zwei Versicherungsmodelle die Basis: die obligatorische Grundversicherung (KVG) und die freiwilligen Zusatzversicherungen (VVG). Während die KVG für alle Einwohner verpflichtend ist und einheitliche, gesetzlich definierte Leistungen bietet, ermöglichen die VVG individuelle Ergänzungen, die auf persönliche Bedürfnisse zugeschnitten sind.

(obligatorisch)
Die Grundversicherung (KVG)
Gesetzlich definierte Leistung
Der Katalog der Grundleistungen (Arztbesuche, Spitalaufenthalt allg. Abteilung im Wohnkanton, Medikamente etc.) ist bei allen Kassen exakt gleich.
Aufnahmepflicht
Die Krankenkassen müssen jede Person ohne Gesundheitsprüfung in die Grundversicherung aufnehmen.

(freiwillig)
Die Zusatzversicherungen (VVG)
Freiwillig: Dienen der Deckung von Lücken oder Komfortleistungen (z.B. Zahnbehandlungen, Brillen, Alternativmedizin, Halbprivat-/Privatabteilung im Spital, freie Spitalwahl ganze Schweiz).
Unterschiedliche Leistungen & Preise: Jede Kasse gestaltet ihre VVG-Produkte selbst.
Keine Aufnahmepflicht: Versicherer können Anträge ablehnen oder Gesundheitsprüfungen verlangen.
KVG
KVG verstehen: Leistungen, Kostenstruktur & Sparpotenzial
Leistungskatalog
Deckt Arztbesuche, Medikamente (gemäss Liste), Spitalaufenthalte (allg. Abteilung, Wohnkanton) und weitere Grundleistungen ab.
Sparmöglichkeiten durch Versicherungsmodelle:
Neben dem Standard-Modell (freie Arztwahl) gibt es günstigere Alternativmodelle:
👨🏻⚕️ Hausarzt-Modell
Sie gehen immer zuerst zu Ihrem festgelegten Hausarzt.
🏥 HMO-Modell
Ihre erste Anlaufstelle ist immer ein bestimmtes Gesundheitszentrum.
☎️ Telmed-Modell
Sie rufen vor einem Arztbesuch immer zuerst eine medizinische Hotline an.
Kostenbeteiligung
Je nach Region und Branche sind gute Kenntnisse in Deutsch, Französisch oder Italienisch entscheidend. Englisch ist in vielen internationalen Unternehmen ebenfalls wichtig.
Monatsprämie
Ihr regelmässiger Beitrag. Wichtig: Die Prämie ist nicht vom Einkommen abhängig, variiert aber stark nach Kanton, Alter, Versicherer, gewähltem Modell und Franchise!
Franchise
Ihr jährlicher Selbstbehalt. Sie wählen einen Betrag zwischen CHF 300 und 2'500 (Erwachsene). Bis dieser Betrag pro Kalenderjahr erreicht ist, zahlen Sie die Arztrechnungen etc. selbst. Je höher die Franchise, desto tiefer die Monatsprämie.
Selbstbehalt
Ist die Franchise aufgebraucht, zahlen Sie von weiteren Kosten noch 10% selbst (bis max. CHF 700/Jahr für Erwachsene).
VVG
Mehr Komfort & Schutz: Ein kurzer Blick auf die VVG
Zusatzversicherungen erweitern den grundlegenden Gesundheitsschutz um zahlreiche Komfortleistungen – von Zahnbehandlungen und Sehhilfen bis hin zu alternativen Heilmethoden, Fitnessangeboten und der freien Spitalwahl.
Der individuelle Bedarf sollte sorgfältig geprüft werden, denn solche Angebote können die monatlichen Prämien erheblich beeinflussen und gehen in der Regel mit Gesundheitsprüfungen einher.
Häufige Bereiche
Zahnbehandlungen, Brillen/Kontaktlinsen, Alternativmedizin/ Komplementärmedizin, Fitnessabo-Beiträge, freie Spitalwahl schweizweit, Aufenthalt in Halbprivat- oder Privatabteilung.
Bedarf prüfen
Überlegen Sie genau, welche Zusatzleistungen Ihnen wichtig sind. VVG können die Monatsprämie deutlich erhöhen. Gesundheitsprüfungen sind üblich.
